ALFONS SPRING


Sabine Göbel
Alfons Spring. Leben und Werk.
Eine Dokumentation mit Werkverzeichnis und Abbildungen. Göttingen 2011.



Der Maler Alfons Spring, auch Alphons Spring, wurde am 30. Mai 1842 In Libau, dem heutigen Liepäja in Lettland als erster Sohn eines Böttchermeisters geboren. Er starb in Bad Oeynhausen am 14. Juli 1908 und wurde in München beigesetzt. Er ist der ältere Bruder meines Urgroßvaters Emil Spring, geb. am 29.1.1845 ebenfalls in Libau, gestorben 1895.

Die Dokumentation kann bei der Verfasserin zum Selbstkostenpreis bezogen werden.

Die Dokumentation ist in folgenden Bibliotheken zu finden:

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01054 Dresden

Zentralinstitut für Kunstgeschichte
Bibliothek
Katharina-von-Bora-Str. 10
80333 München

Stadtmuseum München
St. Jakobsplatz 1 80331 München

Inhaltsverzeichnis

3 A 1 Vorwort
4 Editorische Notiz
7 A 2 Einleitung
11 A 3 Fotografien
13 A 4 MNN Todesanzeige
und Beerdigungsanzeige
14 A 5 MNN Beerdigungsbericht mit Abschrift
15 A 6 Sterbeurkunde Bad Oeynhausen mit Abschrift
17 A 7 Familienbogen München mit Abschrift
20 A 8 Wohnungen und Ateliers im Stadtplan von München
22 A 9 Matrikel Eintrag Akademie der Künste München
24 A 10 Signaturen handschriftlich
27 A 11 Signaturen auf den Bildern
29 A 12 Nekrologe I und II
33 A 13 Literaturverzeichnis
39 A 14 Textdokumente
51 A 15 Der Münchner Kunstverein 52 A 16 Die Künstlervereinigung Allotria
53 A 17 Die Osternberger Kolonie
55 A 18 Verzeichnis der Ausstellungen
56 A 19 Katalog Internationale Kunstausstellung
58 A 20 Baron von Stieglitzsche Zeichenschule,
Die Russische Kunstakademie St. Petersburg
60 A 21 Die Galerie Heinemann in München
63 A 22 Der Brand in Kils Kolosseum
67 A 23 Werkverzeichnis – Liste der verzeichneten Bilder
73 A 24 Werkverzeichnis – Katalog der Bilder

Vorwort

Alfons Spring ist mein Urgroßonkel. Leider ist außer einigen ungenauen Erinnerungen meiner Großmutter Erna Paucker geb. Spring, der Tochter seines jüngeren Bruders Emil Spring, in der Familie wenig von ihm überliefert. Auch seine Bilder sind nicht in der Familie geblieben; oder eher: nie an die Familie gekommen, denn der Junggeselle Alfons Spring hatte keine Nachkommen. Er verließ 1869 mit 26 Jahren das Baltikum und lebte bis zu seinem Tod in München. Zudem mag seine Naturalisation zum Reichsdeutschen im Jahre 1887 für etwa bestehende Erbschaftsansprüche seiner im Baltikum lebenden, räumlich so fernen Verwandtschaft mit russischer Staatsangehörigkeit ein Hindernis gewesen sein. Kurzum, als ich mich in den letzten Jahren ein wenig der Familiengeschichte zuwandte, waren mir von Alfons Spring nur zwei Bilder (WV 41 und WV 79) bekannt. Und doch schien in der Literatur sein Name nicht unbekannt zu sein, es gab lobende Erwähnungen in einer Reihe mit bekannten Namen von Künstlern der Münchner Schule. Er hatte offenbar an Ausstellungen teilgenommen, die Deutsche Nationalgalerie und andere Museen hatten Bilder von ihm gekauft. Das bewog mich, weitere Nachforschungen anzustellen, die über das Familieninteresse hinaus zu einer kunsthistorischen Aufarbeitung von Leben und Werk dieses in Vergessenheit geratenen Künstlers führen sollten.

Als Ergebnis dieser Suche lege ich heute einen Katalog von 204 Werken des Genremalers Alfons Spring vor. Bei meinen Nachforschungen habe ich von vielen Seiten freundliche Hilfsbereitschaft erfahren. Mein Dank gilt Herrn Dr. Ralf Peters am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München, Frau Anka Lazarus vom Museum für Bildende Künste in Leipzig, Herrn Dr. Siegmar Holsten an der Staatlichen Kunsthalle in Karlsruhe, den Herren Dr. Helmut Bauer und Michael Zellner vom Stadtmuseum München, Frau Dr. Angelika Wesenberg und Herrn Volker Lang von den Staatlichen Museen Berlin und Herrn Dr. Peter Forster, Museum Wiesbaden. Freundliche Hinweise gaben mir Frau Ophelia Rehor vom Stadtmuseum Bautzen und Frau Andrea Kramarczyk vom Schloßmuseum Chemnitz. Telefonische Auskunft und ein Dokumentenblatt erhielt ich von Herrn Peter Grassinger vom Verein Allotria im Münchner Künstlerhaus. Hilfreich vor allem war mir neben anderen Verkaufskatalogen die neuerdings ins Internet gestellte Datenbank der Münchner Galerie Heinemann.

Ganz besonders aber hat es mich gefreut, daß es gelang, Frau Dr. Anke Paravicini, Kiel, für den Maler Alfons Spring zu interessieren. Ihr gilt für ihre außerordentlich ermutigende Unterstützung und fachkundige Hilfe beim Verfassen dieser Arbeit mein ganz besonderer Dank.

Ich widme diese Arbeit meinen baltischen Vorfahren und meinen bayrischen Freunden.

Göttingen, am 24. Mai 2011 Sabine Göbel

Literaturverzeichnis

* wenn AS erwähnt. ** wenn AS mit Abb. erwähnt

Die Akten des KAISER-FRIEDRICH-MUSEUMs. Findbuch Teil II Gemäldegalerie 1830 – 1945. Bestandsverzeichnis Bd. 5 Barbara Götze. 2008
Die Akten der NATIONALGALERIE 1874 – 1945. Bestandsverzeichnis Findbuch Band 2 Zentralarchiv Staatliche Museen zu Berlin Barbara Götze Petra Ettinger Jörn Grabowski. Berlin 2001
** BAUER, Helmut, Mythos Bayern. Münchner Stadtmuseum 2005 Edition Bemberg ** S. 39 Abb. (seitenverkehrt!) „Das bestaunte Kamel“ (WV 36) (A 14. 9)
** BEGAS, Reinhold siehe HEILBRON
** Bildindex.de aus dem Net am 25.9. 2009 (A 14.1)
** BOETTICHER, Friedrich von, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Zweiter Band Zweite Hälfte Saal – Zwengauer. H. Schmidt & C. Günther Panteon-Verlag für Kunstwissenschaft Leipzig, 1901, II 2, S. 791 ff. (A 14.14) BRAUN-ARTARIA, R., Von berühmten Zeitgenossen. Lebenserinnerungen einer Siebzigerin. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung Oskar Beck. München 1919 11. Auflage. (siehe hier alles zum Umfeld in München ab 1861 etwa) – Themen: Brienner Straße, Lenbach. Sie war Mitarbeiterin der Gartenlaube.)
** BRUCKMANNs Lexikon der Münchner Kunst. Münchner Maler im 19. Jahrhundert. Vierter Band. Bruckmann München 1983. S. 190 – 193. Drei Abbildungen. Küche in Ladis, Kegelbahn, Ein Putztag – letztere mit farbiger Abb..und Datierung auf die Zeit um 1900. (WV 45, WV 170, WV 16, WV 87, WV 171, WV 119, WV 80. WV 64, WV 172, WV 105). (A 14. 7) EBERTSHÄUSER, Heidi C., Hg., Kunsturteile des 19. Jahrhunderts. Zeugnisse – Manifeste Kritiken zur Münchner Malerei. Bruckmann München 1983
* EXPOSITION UNIVERSELLE de 1889. Les Beaux-Arts et les Arts Décoratifs. Ouvrage publie sous la direction de Louis Gonse et Alfred de Lostalot. 1789 à 1889. Paris Journal Le Temps, S. 211 (A 14. 4)
* FLECHNER, U., GAEHTGENS, Th.W. und SCHIEDER, M. (Hgg.), 1870 – 1945 Deutsche Kunst – Französische Perspektiven. Reihe Passagen / Passages. Deutsches Forum für Kunstgeschichte. Centre Allemand d`Histoire de L’Art. Akademie Verlag 2006. S.47 und S. 196 (A 14. 4) GANGHOFER, Ludwig, Lebenslauf eines Optimisten. Adolf Bons Verlagsbuchhandlung Stuttgart o.J. (A 22)
GERHART, Nikolaus, Grasskamp Walter, Matzner, Florian Hgg., 200 Jahre Akademie der bildenden Künste München. Hirmer Verlag. 2008
GRASSINGER, Peter, Münchner Feste und die Allotria. Ein Jahrhundert Kulturgeschichte. Verlagsanstalt Bayerland Dachau. 1990
v. GROTTHUß, Jeannot Emil – siehe Kunstblätter zum Türmer ** HEILBRON Gebr., Berliner Kunstauktions-Haus. Berlin. 1912. Reinhold Begas. Gesamter Künstlerischer Nachlass. Professor Alfons Spring-München, Hofzahnarzt Karl Elchinger-München u.a. Gemälde-Nachlass. Versteigerung: Montag, den 15. April, Dienstag, den 16. April, Mittwoch, den 17. April. Von 10 Uhr an. Ausstellung Freitag, den 12. April, Sonnabend, den 13. April, Sonntag, den 14. April von 10 -2 Uhr. - Schott, Walter, Mit tiefster Wehmut …o.S.; ebd. Münzer, Kurt, Diese Sammlungen... ebd. S17ff. (i.e. Begas. A 14. 12) KALTENBRUNNER, Regina Maria, Die Osternberger Facetten der Münchner Sezession., Diss. Salzburg 2004.
** Katalog BAYERISCHE STAATSGEMÄLDESAMMLUNGEN und Ausstellungsleitung Haus der Kunst München e.V. 28. Juli bis 7. Oktober 1979. Die Münchner Schule 1850 – 1914 Bruckmann. München 1979 . Bearb. von Ruhmer, E. ** Abb. S.388 f. Nr. 309 Die Liebeserklärung (WV 60). (A 14.10) Katalog INTERNATIONALE KUNSTAUSSTELLUNG ZU MÜNCHEN 1879. II. Auflage mit Nachtrag, S. 34 (WV 36; WV 113 oder 114) (A 14. 3)
* Katalog INTERNATIONALE KUNST-AUSSTELLUNG, VERANSTALTET VOM VEREIN BERLINER KÜNSTLER anlässlich seines fünzigjährigen Bestehens 1841 - 1891. Dritte Auflage Berlin. Verlag des Vereins Berliner Künstler 1891, S. (WV 40, WV 145)
** Katalog: MYTHOS BAYERN. Münchner Stadtmuseum 2005 Edition Bemberg – siehe Bauer, H. Katalog der NEUEN PINAKOTHEK MÜNCHEN Bd. VI. Malerei der Gründerzeit, bearb. von Horst Ludwig. München 1977. S. 288 – 289
** Katalog: STAATLICHE MUSEEN KASSEL, Neue Galerie. Gemälde des 19. Jahrhunderts. Bestandskatalog. Kassel 1991 S. 191 (WV 63) (A 14.11)
* Katalog der Vereinigten Gemäldesammlungen der Stadt Riga, des Rigaschen Kunstvereins und des Weil. Rigaschen Ratsherrn Friedr. Wilh. Brederlo. Herausgegeben von der Direktion des Städtischen Museums. 6. Auflage. Riga 1917 (WV 62) v. KÖNIG, Dominik, Polling – Das Malerdorf. Manuskript, 2011 (A 10, s.o. S. 24)
** DIE KUNST. Monatshefte für Freie und Angewandte Kunst. 37. Band „Freie Kunst“ der „Kunst für Alle“ München 1918. S.13: „Alfred Spring, Im Wirtsgarten“ ( WV 98). Sowie Text auf S. 17 (A 14. 2)
** Die KUNST FÜR ALLE. Hg. Friedrich PECHT. Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft vormals Friedrich Bruckmann. Siebenter Jahrgang 1891 – 1892. München 1892. S. 372 Tischgebet. VI. Internationale Kunstausstellung 1892 zu München (WV 155)
** Die KUNST FÜR ALLE. Elfter (11.) Jahrgang 1895 – 1896. S.183 Abb. des Gemäldes „Auf der Kegelbahn“ ohne Bezug zum Text. (WV 98)
** DIE KUNST FÜR ALLE. Bd. 31 August 1916 21./22. Heft. 31. Jahrgang: S. 126 Abb. Küche in Ladis; S.121f. – Darin auch der Aufsatz „Ausstellung von Werken der Münchner Malerei 1860 – 1880 in der Galerie Heinemann in München“, S.121-131, dort auf S.130f. wird. AS erwähnt; Abb. auf S. 126. (WV 119) (A 14. 8)
** KUNSTBLÄTTER ZUM „TÜRMER“ 3. Hgg. v. GROTTHUß, Jeannot Emil Freiherr von, Band 3. Ohne Titelblatt., Ohne Orts-, Verlags- und Jahresangabe Stuttgart Gmeiner und Pfeiffer, ca. 1909. 8°, 91 Blätter, privater Pappband. Abb. Die Politiker (WV 65)
** KURTZ, Charles M. (Ed.), Three Hundred and Thirty-Six Engravings. Edited by Assistant Chief of the Art Department World's Columbian Exposition George Barrie, Philadelphia, 1893 Abb. The Fisherman’s Home (WV 153) MENNEKES, Ralf, Die Renaissance der Deutschen Renaissance. Michael Imhof Verlag Petersberg 2005
* MÜNZER, Kurt, ohne Titel. In: Begas S. 17f. (A 14. 12, s.o. S. 41)
* NEKROLOG Alfons Spring. In: Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog. Herausgegeben von Anton Bettelheim. XIII. Band vom 1. Januar bis 31. Dezember 1908. mit dem Bildnis von Wilhelm Busch in Heliogravüre. Berlin. Druck und Verlag von Georg Reimer 1910. S. 114f. (A 12. 1, s.o. S. 30f.)
* NEKROLOG Alfons Spring. In: Bericht über das Wirken und den Mitgliederstand des unter dem Allerhöchsten Protektorate Seiner königlichen Hoheit des Prinzregenten Luitpold von Bayern stehenden Kunstvereines München (Anerkannter Verein) während des Jahres 1908. Erstattet von der Vorstandschaft in der Generalversammlung vom 16. Januar 1909. München 1909. Buchdruckerei J. Gotteswinter. S. XXII (A 12. 2, s. o. S. 29f.)
* NEUMANN, W., Baltische Maler und Bildhauer des 19. Jh. Riga 1902 (A 14. 17 in VOLLMER, s.u. S. 42 )
OLDENBOURG, Rudolf, Die Münchner Malerei im 19. Jahrhundert. 1. Teil : Die Epoche Max Josephs und Ludwigs I. Neu herausgegeben von Eberhard Ruhmer. Bruckmann München 1983. OTTOMEYER, Hans, SCHRÖDER, Klaus Albrecht und WINTERS, Laurie, Hgg., Katalog Biedermeier. Die Erfindung der Einfachheit. Deutsches Historisches Museum Berlin. und andere Orte. Hatje Crantz Verlag. Ostfildern 2006.
* PECHT , Friedrich, Geschichte der Münchener Kunst im neunzehnten Jahrhundert. München 1888. Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft vormals Friedrich Bruckmann. (WV 54) (A 14. 6, s.u. S. 41 )
* ROCHESTER HISTORY. Ed. Perkins, Dexter u. Mc. Kelvey, Blake. Evidences of Culture in Early Rochester. Vol. VII, July 1945 No.3 S. 19 (WV 130) (A 14. 13, s. u. S. 46) RUHMER, Eberhard, Der Leibl-Kreis und die Reine Malerei. Rosenheimer Verlagshaus 1984 SCHACK VON WITTENAU, Clementine, Karl Schmoll von Eisenwerth (Katalog), Stuttgart 1995, S. 129; Regina Maria KALTENBRUNNER, Die Osternberger Facetten der Münchner Sezession., Diss. Salzburg 2004. (A 17, s.u. S. 48)
* SCHOTT, Walter, (ohne Titel) in: Begas. O.S. (A 14. 12, s.u. S. 44)
* SCHWEERS, Hans F., Gemälde in deutschen Museen. Katalog der ausgestellten und depotgelagerten Werke. Dritte aktualisierte und erweiterte Ausgabe. Teil I / Künstler und ihre Werke 4 S-Z K.G. Saur München 2002, S.1874 ( WV 120, WV 21, WV 95, WV 16, WV 119, WV 80, WV105) (A 14. 15) SEDLMAYR, Hans, Die Revolution der modernen Kunst. rde Bd.1 1955 STETTIN: Führer durch das Museum der Stadt Stettin 1924. O. Verf. O. Verlag. (in der Bibliothek des MbBK Leipzig) (WV 113 oder WV 114) ( A 14. 5, s.u. S. 40f.)
** THIEME, U., BECKER, F., Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 31. Band. Verlag von E. A. Seemann. Leipzig 1937 , S.410. Siehe VOLLMER, H. Hg. (A 14. 17, s.u. S. 48)
* UHDE-BERNAYS, H., Die Münchner Malerei im 19. Jahrhundert. 2. Teil: 1850 – 1900. Neu herausgegeben von Eberhard Ruhmer. Bruckmann München 1983 * S. 110 und S. 114. (A 14. 16).
* VEREIN BERLINER KÜNSTLER Publisher: Verlag des Vereins Berliner Künstler Year 1891 Kapitel „Deutschland Bildwerke“: S.57 Internet Archive .org – d.i. digitalisiert von Google aus der Library of Wisconsin Madison. http://www.archive.org/stream/internationalek00kngoogWVpage/n6/mode/1up Identifier: internationalek00kngoogScanner: googleMediatype: textsScandate: 20070912Copyright-region: USSource: (A 14. 20, s.u. S. 49)
** VOLLMER, Hans Hg., Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Gegr. v. Ulrich THIEME und Felix BECKER. 31. Bd. Siemering – Stephens. Leipzig Verlag von E.A. Seemann. 1937 * S.410 (s. a. Thieme-Becker) (WV 21, WV 26, WV 27, WV 45, WV 80, WV 105, WV 117, WV 119, WV 135, WV 172, (A 14. 17, s.u. S.48)
** WEIDMANN, Dieter, Gemälde des 19. Jahrhunderts. Deutschland, Österreich, Schweiz. Deutscher Kunstverlag München Berlin 1997 ** S. 116 (Die Handarbeitsstunde (WV 57), hier genannt „Handarbeitsunterricht“). ZEITLER, Rudolf, Hg., Die Kunst im 19. Jahrhundert. Propyläen Kunstgeschichte Propyläen Verlag Berlin ZWEITE, Armin Hg., Münchner Landschaftsmalerei 1800 – 1850. 18. März – 20. Mai 1979 Städtische Galerie im Lenbachhaus, München. 1979

Teilnahme des Malers an Kunstausstellungen

1879 Münchner Internationale Kunstausstellung (WV 58)
1880 Münchner Internationale Kunstausstellung (WV 36)
1882 Nürnberger Bayrische Landesausstellung (WV143)
1884 Dresdner Ausstellung auf der Terrasse (Herbst) (WV 173)
1885 Wiener Jahresausstellung (WV 174 und WV 200)
1886 Dresdner Kunstausstellung (WV 175 und WV176)
1886 Berliner Jubiläumsausstellung (WV153)
1888 Münchner Jubiläumsausstellung (WV 177)
1889 Pariser Weltausstellung (WV153) (kuratiert von Adolph Menzel)
1889 Münchner Jahresausstellung (WV 178und WV179)
1890 Wiener Jahresausstellung (WV 180)
1891 Münchner Jahresausstellung (WV 40 und WV 181)
1891 Münchner Jahresausstellung (WV 38 und WV 182)
1891 Berlin Internationale Kunstausstellung (WV 40, WV 145)
1892 Münchner Internationale Kunstausstellung (WV 95, WV 153, WV 155)
1892 Breslauer Ausstellung bei Otto Bauer (WV 183)
1893 Münchner Jahresausstellung (WV 13, WV 42)
1893 World’s Columbian Exposition Chicago (WV 153)
1894 Münchner Jahresausstellung (WV 186, WV 97 oder WV 103)
1894 Große Berliner Kunstausstellung (WV 185)
1894 Wiener Internationale Kunstausstellung (WV 187)
1895 Münchner Jahresausstellung ((WV 42, WV 145, WV 191)
1896 Münchner Jahresausstellung (WV 142)
1896 Berlin Internationale Kunstausstellung (WV145, WV 97 bzw. WV 103?)
1897 Münchner Jahresausstellung (WV 46, WV 193))
1898 Münchner Jahresausstellung (WV 145, WV 189, WV 25)
1898 Große Berliner Kunstausstellung (WV 42, WV 46)
1898 Dresdner Kunstausstellung Arnold (WV 184)
1899 Münchner Jahresausstellung (WV 42, WV 45)
1900 Kunsthalle Bremen (WV 46, WV 202)
1902 Kunsthalle Bremen (WV 81, WV 45)

1. NEKROLOG KUNSTVEREIN MÜNCHEN

In: Bericht über das Wirken und den Mitgliederstand des unter dem Allerhöchsten Protektorate Seiner königlichen Hoheit des Prinzregenten Luitpold von Bayern stehenden Kunstvereines München (Anerkannter Verein) während des Jahres 1908. Erstattet von der Vorstandschaft in der Generalversammlung vom 16. Januar 1909. München 1909. Buchdruckerei J. Gotteswinter. S. XXII

„Alfons Spring, Genremaler. Geboren in Libau 1842 , gestorben zu München 1908. Alfons Spring war der zweitälteste Sohn des Stadtältesten und Altermanns der Böttcherzunft Spring in Libau in Kurland. Obwohl seine Eltern mit Glücksgütern nicht gesegnet waren, ließen sie ihren Kindern eine sorgfältige häusliche Erziehung angedeihen. Als Alfons Spring die niederen Schulen hinter sich hatte, besuchte er die Libausche Kreisschule und den sich hieran angliedernden Gymnasialkurs. Dort fiel seinem Zeichenlehrer das Geschick und die Sicherheit auf, mit der der junge Schüler Stift und Farbe handhabte. Eine Rücksprache mit dem Vater führte dazu, daß Alfons Spring, kaum 18 Jahre alt, zu Verwandten nach Petersburg wanderte, um dort zuerst eine Kunstschule und dann die Akademie zu besuchen.
Mit Ernst und Ausdauer verfolgte er seine Ausbildung und nach wenigen Jahren schon zählte er zu den besten und hoffnungsvollsten Besuchern der Anstalt. So war es keine Überhebung, wenn er 1868 die Konkurrenz um die große goldene Medaille der Akademie mitmachte, deren Zuerkennung ihm die Möglichkeit gegeben hätte, auf Staatskosten sein Ausbildung im Ausland forzusetzen (sic). Leider erfüllten sich Springs Hoffnungen nicht. Andere, die zwar über kein größeres Können, aber über bedeutend besser „Verbindungen“ verfügten, wurden ihm vorgezogen.
Dafür ward ihm unerwartete Hilfe von anderer Seite. Ein wohlhabender Freund seiner Familie gab ihm ein Darlehen und damit die Möglichkeit sich in der Welt umzusehen. Nach zweijährigem Nomadenleben kam Spring 1870 nach München und ward Schüler des damals eben an die Akademie berufenen Wilhelm D i e z.
Mit Begeisterung erarbeitete Spring unter diesem genialen Lehrer, dem er außerordentlich viel verdankt. Bald errang er sich in Münchens Künstlerschaft einen geachteten Namen und die Erzeugnisse seines Pinsels fanden freundlichen Beifall. Da er jedoch stets in bescheidener Zurückgezogenheit lebte und alles Aufsehenerregende verabscheut, blieb der Kreis derer, die ihn zu schätzen wußten, gering.
Um so größeres Erstaunen erregte daher die Ausstellung seines Nachlasses, die der Kunstverein Ende September veranstaltet.
Prachtvoll gemalte Interieurs in feinstem Reiz von Ton und Beleuchtung und tiefem transparentem Email der Farbe bewiesen, daß Spring ein Meister in der Wiedergabe von Innenräumen war. Zum größten Teil entstammten die Motive seiner Studien dem unerschöpflichen Malerland Tirol. Verräucherte alte Bauernstuben, Küchen und Ställe, holzgetäfelte, gotische Stuben aus Tiroler Burgen, eine Klosterbibliothek, eine lichte gotische Sakristei waren da zu sehen. Und das alle mit ebensoviel Wahrheit als köstlichem Bildreiz gegeben.

Durch nichts hätte das Andenken des toten Künstlers besser geehrt werden können als durch diese von treuer Freundeshand liebevoll zustammengestellte Serie intimer Studien, die Spring zu seinen Lebzeiten ängstlich vor fremden Augen behütet hat.

im Orig. Text. Das Geburtsjahr ist 1843 (vgl. A 6 o S. 15 und A 7 o. S. 17).

Und wie er als Künstler für sich behielt, was sein Innerstes bewegte, so blieb er auch als Mensch zurückhaltend und verschlossen. Er war eines der ältesten und treuesten Mitglieder der „Allotria“. Keinen Abend gab es, an dem er dort nicht im Kreise seiner Freunde gesessen hätte. Aber niemals erzählte er von Heimat und Jugend, von eigenem Leid und Freud, so groß auch sein Interesse für die Erlebnisse anderer war.
Besondere Genugtuung war es dem bescheidenen Manne daß die Deutsche Nationalgalerie, kurz vor seinem am 14. Juli erfolgten Tode eines seiner Bilder erwarb.
Die gleiche Auszeichnung seitens des bayerischen Staates hat er nicht mehr erleben sollen.“

2. NEKROLOG BIOGRAPHISCHES JAHRBUCH

In: Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog. Herausgegeben von Anton Bettelheim. XIII. Band vom 1. Januar bis 31. Dezember 1908. mit dem Bildnis von Wilhelm Busch in Heliogravüre. Berlin. Druck und Verlag von Georg Reimer 1910. S. 114f.

„Spring, Alfons, Genremaler. * 30. Mai 1842 in Libau (Kurland), + 14. Juli 1908 zu München. – die Vorliebe und Sicherheit, womit der Knabe schon an Lateinschule und Gymnasium Stift und Farbe handhabte, veranlaßte den Vater (er war Stadtältester und Aldermann der Bötticherzunft in Libau), den Achtzehnjährigen zu Verwandten nach Petersburg auf Besuch eines Kunstinstituts zu senden, wo er bald als hoffnungsvollster Eleve der Akademie galt und durch Verleihung der großen goldenen Medaille frischen Mut faßte. Zwar verwirklichte sich nicht die Aussicht auf ein Reisestipendium (1862), doch gab ein wohlhabender Freund die Mittel für eine zweijährige Wanderung, welche ihn 1870 zu Wilhelm Diez nach München führte. Bald glückten seine leicht humoristisch angewehten Bilder, darunter eine Szene aus dem Zoologischen Museum“, „Kartenspieler“ und ein behutsamer „Pfannenflicker“. Bei der Katastrophe des Künstlerkarnevals am 18. Februar 1881, wo mehrere Eskimo-Masken verbrannten, verletzt Sp. sich als rechtzeitiger Helfer zwar die Hände, glücklicherweise ohne weitere Folgen. – Nun kamen heitere Küchenbilder, harmlose Genrestücke aus dem Mönch- und Klosterleben, rauchende, ruhende, netzstrickende Fischer und Teerjacken, ein komplizierter „Fund in der Bibliothek“, „Tischgebet“, auch „Hammerschmiede“, „Auf der Kegelbahn“ und „In der Rumpelkammer“; alles mit minutiös ausgeführten Details; eine „Dorfschenke“, Wildbrethändler, Gemeinderatssitzung, der seine Enkelin mühsam die Anfangsgründe des Lesens lehrende „Großvater“, Interieurs aus dem Schleißheimer Schlosse; Forscherfreuden; Funde beim „Antiquar“ und andere durch miniaturartige, delikate Durchbildung und koloristische Feinheit das Interesse des Beschauer erwerbende Genre-Sächelchen. Im Juni 1906 verletzte sich der Künstler durch einen Fall aus der Tramway, wobei er einen Bruch der Kniescheibe erlitt, von dessen Folgen er sich nimmer erholte. Die Freude wurde ihm noch, daß die Berliner Nationalgalerie ein prachtvolles „Interieur“ erwarb. die Nachricht vom Ankauf eines ähnlichen Werkes für die Neue Pinakothek in München erreichte ihn nimmer. Die Exposition der W. v. Diez-Schüler in Heinemanns Salon vereinte auch eine Auswahl von Sp.s in festen Händen befindlichen Werken. Ein stattlicher Teil nachgelassener Bilder, im Kunstverein ausgestellt, war an ein und dem selben Tage vergriffen. Ebenso schnell verschwanden in einer Helbing-Auktion ein Halbhundert von Innenraumstudien: „In der Wiedergabe der feinsten Reize von Ton und Beleuchtung, in den tiefen transparenten Email der Farbe, mit dem S. altersbraunes Holzwerk und anderes Detail malte, in der außerordentlichen stofflichen Schönheit dieser Tafeln war der Künstler, von welchem die Welt so wenig wußte, ein ganz hervorragender Meister.“ Zum größten Teil entstammten die Motive dieser vielen Studien dem unerschöpflichen Malerlande Tirol: verräucherte alte Bauernstuben, Küchen und Ställe, holzgetäfelte, gotische Stuben, aus alten Tirolerburgen, eine Klosterbibliothek, eine lichte spitzbogige Sakristei usw. – Alles mit ebensoviel Wahrheit als köstlichem Bildreiz wiedergegeben, mit dem Stempel seltener Gediegenheit. S. hätte daran für viele Jahrzehnte immer neuen Vorrat gehabt, solche Räume mit figürlichen Vorgängen zu staffieren und zu beseelen. Vgl. Singer, 1901, IV, 322. Fr. v. Bötticher, 1901, II, 791. Nr. 456 Neueste Nachrichten 30. November 1908. Nr. 228, Münchener Ztg., 1. Oktober 1908. Kunstvereinsbericht f. 1908, S. 22.
H y a c . H o l l a n d“

Ausblick

In weiteren Recherchen fanden sich bis 2020 noch 200 weitere Bilder, also insgesamt nachweisbar ca. 400 Gemälde des Künstlers. Außerdem liegt mir der Auktionskatalog der Galerie Helbing von 1909 für den Nachlass vor. Außerdem habe ich 2 Skizzenbücher gefunden, eines vor 1880 und eines von 1886, u.a. mit Skizzen aus Lindau am Bodensee. Die Fotografien und Bilder hierneben stammen aus Privat- und Familienbesitz, aus der Sammlung Schrey im ZIKG in München und aus verschiedenen öffentlich zugänglichen Quellen. Das Copyright wurde eingehalten.









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